Zu Gast im „To Spiti“ in Berlin-Neukölln

Zu Gast im „To Spiti“ in Berlin-Neukölln

(Das) „To Spi­ti“ ist ein inter­kul­tu­rel­les Frau­en- und Fami­li­en­zen­trum in Ber­lin-Neu­kölln. Hier wird ein viel­sei­ti­ges Bera­tungs- und Frei­zeit­an­ge­bot für Neu­zu­ge­wan­der­te wie für bereits seit län­ge­rer Zeit in Ber­lin leben­de Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ange­bo­ten. Am 19. Okto­ber wur­de in den Räum­lich­kei­ten des To Spi­ti zu einer offe­nen Gesprächs­run­de zwi­schen Senio­rin­nen und Senio­ren sowie Gäs­ten, die von ihrer Flucht aus Syri­en und Vene­zue­la, ihrem Ankom­men und Blei­ben in Deutsch­land berich­te­ten, ein­ge­la­den. Die Senio­rin­nen und Senio­ren waren grie­chi­scher Her­kunft, wes­halb der Aus­tausch durch die Dol­met­sche­rin Dr. Maria Stav­ra­ka unter­stützt wur­de. Nach einer kur­zen Vor­stel­lungs­run­de frag­ten die Senio­rin­nen und Senio­ren nach den Grün­den der Flucht der drei Gäs­te. Farah, eine 25-jäh­ri­ge Syre­rin berich­te­te von dem Krieg in ihrem Hei­mat­land, wie die Flucht nach Deutsch­land aus­sah und wie sich ihr Leben seit ihrer Ankunft ent­wi­ckel­te. Auch Asmaa ist vor dem Krieg in Syri­en geflo­hen. Mit ihren bei­den Kin­dern und den wich­tigs­ten Doku­men­ten führ­te ihr Weg über das Mit­tel­meer. Sie erklär­te, ihr wäre es in dem Moment lie­ber gewe­sen, bei der Flucht zu ster­ben als von dem IS getö­tet zu wer­den. Wei­ter­hin berich­te­te Dei­sy, die in Vene­zue­la als Dozen­tin an einer Uni­ver­si­tät unter­rich­te­te, von ihren Beweg­grün­den zu einer Flucht und der Erfah­rung zeit­wei­se von ihrem Sohn getrennt gewe­sen zu sein. Die Senio­rin­nen und Senio­ren hör­ten bei Kaf­fee und Gebäck gebannt zu. Wei­ter­hin kam die Fra­ge auf, wel­che Unter­stüt­zung und Hilfs­an­ge­bo­te die drei Frau­en erfuh­ren. Beson­ders hier wur­den Kli­schees und Vor­ur­tei­le gegen­über Geflüch­te­ten deut­lich, die durch einen offe­nen, ange­reg­ten Aus­tausch abge­baut wer­den konn­ten. Im Anschluss wur­de sich über Unter­schie­de und Gemein­sam­kei­ten der Ankunft und des Ver­bleibs in Deutsch­land aus­ge­tauscht. Das Ende des Aus­tauschs bil­de­te eine offe­ne Fra­ge­run­de. Alle Teil­neh­men­den hat­ten die Mög­lich­keit, ein Fra­ge­kärt­chen aus einem Sta­pel zu zie­hen und die sich dar­auf befin­den­de Fra­ge zu beant­wor­ten. Es folg­te ein ent­spann­ter und offe­ner Aus­tausch über Fami­li­en­fes­te, Lieb­lings­ge­rich­te und Tra­di­tio­nen. Dei­sy been­de­te die Fra­ge­run­de, indem sie auf die Fra­ge nach ihrem Lieb­lings­ort in Ber­lin mit der Sie­ges­säu­le ant­wor­te­te: „[…] weil ich selbst eine Sie­ge­rin sein werde.“