24. Juni 2022Zu Besuch in der „Topografie des Terrors“
In Berlin besuchte die Sprachlernklasse der Stiftung SPI am 24. Juni die Räumlichkeiten unseres Vereins, um sich gemeinsam mit unserer Referentin Christina Heiduck mit der deutschen Geschichte der Weimarer Republik und der NS-Herrschaft auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie sie die Inhalte des Grundgesetzes und die Struktur der deutschen Demokratie beeinflussten. Einige Teilnehmende wurden zum ersten Mal mit den Verbrechen der NS-Zeit konfrontiert und zeigten sich betroffen, aber auch interessiert an den Mechanismen, die zu dieser Diktatur führten. Beim Gespräch über verschiedene Grundrechte, die das Leben in einer Demokratie ausmachen, zeigten die Teilnehmenden ihre große Wertschätzung besonders für das Recht, seine Religion frei ausüben und außerdem offen unterschiedliche politische Werte vertreten zu dürfen.
Es schloss sich ein Besuch des Dokumentationszentrums „Topografie des Terrors“ an. Dieses Projekt widmet sich der Aufarbeitung Terrors durch den Nationalsozialismus in Deutschland und befindet sich an dem Ort, an dem sich während des „Dritten Reichs” die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts befanden. Vor Ort erhielten die Teilnehmenden genauere Einblicke in die Praxis der Machtgewinnung durch die NSDAP und konnten den Weg Deutschlands von der Weimarer Republik zur nationalsozialistischen Diktatur nachvollziehen. Während für Teilnehmende aus Syrien diese Inhalte an ihre Bildung in ihrem Heimatland anknüpften, profitierte der Rest der Gruppe bei diesem Besuch von dem Vorwissen, welches sie durch den Workshop erworben hatten. Die prominente Rolle, die ihr neuer Heimatort Berlin bei vielen historischen Prozessen spielte, gewährleistet dabei die Verknüpfung der Erkenntnisse aus der deutschen Geschichte mit der Alltagserfahrung im demokratischen Deutschland.