Von Demokratie und Unrechtsstaaten

Von Demokratie und Unrechtsstaaten

Am 24. Juni fand unser Teil­pro­jekt „Ent­de­cken“ gleich mit zwei Grup­pen statt, weil das Inter­es­se am Lan­des­stu­di­en­kol­legs Sach­sen-Anhalt in Des­sau-Roß­lau so groß war. Die Teil­neh­men­den kamen aus den unter­schied­lichs­ten Län­dern – dar­un­ter Afgha­ni­stan, Tür­kei, Syri­en, Marok­ko oder aus der Ukrai­ne. Nor­ma­ler­wei­se ler­nen sie am Lan­des­stu­di­en­kol­leg Deutsch, um anschlie­ßend ein Stu­di­um oder eine Aus­bil­dung begin­nen zu kön­nen. An die­sem Tag beschäf­tig­ten wir uns aller­dings gemein­sam mit der deut­schen Nach­kriegs­ge­schich­te und auf­grund ihres neu­en Lebens­um­felds in Sach­sen-Anhalt im Beson­de­ren mit der DDR.

Unse­re Refe­ren­tin­nen Chris­ti­na Hei­duck und Made­lei­ne Petsch­ke infor­mier­ten die Teil­neh­men­den über die gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Struk­tur der DDR sowie über Wis­sens­wer­tes zum demo­kra­ti­schen Auf­bau der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Durch den anschlie­ßen­den Besuch in der ehe­ma­li­gen Haft­an­stalt „Roter Och­se“ in Hal­le (Saa­le) wur­den Aspek­te vor allem hin­sicht­lich des Straf­voll­zugs in den bei­den deut­schen Dik­ta­tu­ren deut­lich. Der „Rote Och­se“ dien­te näm­lich sowohl im Natio­nal­so­zia­lis­mus als auch in der DDR als Gefäng­nis. Restau­rier­te Haft­räu­me, die die Nut­zung des Gebäu­des durch das Minis­te­ri­um für Staats­si­cher­heit reprä­sen­tie­ren soll­te, beweg­ten die Teil­neh­men­den teils tief und ermög­lich­ten ein Gespräch über den Wert der demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung in der Bun­des­re­pu­blik auf his­to­risch fun­dier­ter Ebene.