In der „Guten Stube“

In der „Guten Stube“

Gemein­sam mit Sabi­ne Mas­sel von der AWO Ful­da hat­ten wir am 15. Sep­tem­ber in das Fami­li­en- und Begeg­nungs­zen­trum „Gute Stu­be“ in Gers­feld zu einer Gesprächs­run­de ein­ge­la­den. Eini­ge Senio­rin­nen und Senio­ren hat­ten zwar bereits Kon­takt zu Geflüch­te­ten auf­grund ihrer ehren­amt­li­chen Tätig­kei­ten im Rah­men der Geflüch­te­ten­hil­fe, woll­ten aber ger­ne noch mehr über ihre Flucht erfah­ren sowie über ihr Leben in Gers­feld und Umge­bung. Fra­gen zu ihren Sprach­kennt­nis­sen, den ver­bes­se­rungs­wür­di­gen ÖPNV-Ver­bin­dun­gen in der Regi­on, zu ihren erlern­ten Beru­fen und den Vor­ur­tei­len, denen sie in Deutsch­land begeg­nen, wur­den von den sechs teil­neh­men­den Geflüch­te­ten aus­führ­lich beant­wor­tet. Ein Gast berich­te­te über sei­ne Flucht und die sei­ner Fami­lie aus Afgha­ni­stan nach dem Abzug der NATO-Trup­pen und den dar­auf­fol­gen­den Eva­ku­ie­run­gen auf­grund der Macht­über­nah­me der Tali­ban im August 2021. Er hat für die NATO als „Com­bat Inter­pre­ter“ gear­bei­tet. Bis heu­te ver­fol­gen ihn Alb­träu­me von der Flucht. Das psy­chi­sche Trau­ma belas­te ihn auch im All­tag: So fal­le es ihm zwar eigent­lich leicht, Spra­chen zu ler­nen, zumal er bereits vie­le Spra­chen spre­che, doch in Deutsch­land sei er „lazy in class“, sagt er. Die rich­ti­ge psy­cho­lo­gi­sche Hil­fe zu fin­den, sei schwer, zumal weni­ge Psy­cho­the­ra­peu­ten Eng­lisch, Pasch­tu oder Dari spre­chen würden.