17. November 2022Fake News
Der 17. November markierte den siebten und achten Termin unserer Reihe. In Kooperation mit dem Verein Learn & Live BS/West e. V. fanden die Workshops in zwei Integrationsgruppen am Vormittag und Nachmittag im Braunschweiger Westen statt. Unterstützt wurde der Workshop von der tatkräftigen Mitarbeit einer ukrainischen Dolmetscherin. Um die digitalen Kompetenzen der Teilnehmenden und ihr Bewusstsein im Netz zu stärken, band Christina Heiduck die Teilnehmenden immer wieder interaktiv ein. Sie überprüften die Einstellungen ihrer Smartphones und ergriffen ungenutzte Datenschutzmaßnahmen. Darüber hinaus wurden sie angeleitet, die Berechtigung ihrer Apps zu prüfen, Cookie-Einstellungen anzupassen, die eigene Bildschirmzeit abzufragen und Phishing-Mails zu erkennen. Zum Ziel des Workshops zählte ebenso, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wir mit sozialen Medien umgehen und welche Informationen wir digital über uns preisgeben sollten und welche nicht. Dabei wurden die Teilnehmenden immer wieder mit Fragen in Bezug auf ihre individuelle Mediennutzung konfrontiert, die ihnen dabei helfen sollten, ihren digitalen Fußabdruck nachzuvollziehen und die ungewünschte Preisgabe privater Informationen zu vermeiden.
Aufgrund ihrer eigenen Flucht- und Migrationsgeschichte waren einigen der Teilnehmenden bestimmte digitale Phänomene nicht gänzlich unbekannt. Viele der Ukrainerinnen und Ukrainer des ersten Kurses besaßen eine besondere Sensibilisierung für „Fake News“ – deren politische Dimension ihnen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf tragische Weise bewusstgemacht worden war. Dazu bemerkten sie auf die Frage, welche digitalen Informationen privat oder öffentlich sein sollten, dass bspw. Telefonnummern in Deutschland weitaus privater seien als in der Ukraine.
In der zweiten Gruppe lag der Schwerpunkt der Diskussion bei der Frage digitaler Selbstdarstellung. Ob Instagram mehr Realität und Authentizität abbilden sollte, wurde unter den Teilnehmenden kontrovers diskutiert. Zwar war sich die Gruppe einig, dass medienvermittelte Darstellungen authentischer sein sollten, einige Teilnehmende schätzten aber gerade die mediale Inszenierung als Mittel der Unterhaltung. Weniger kontrovers waren wiederum Fragen der Privatsphäre. Hier konnte der Workshop wichtige Hilfestellungen leisten, um die Teilnehmenden in ihrem privaten Datenschutz zu unterstützen.