Alte Grenzanlagen und neue Erkenntnisse

Alte Grenzanlagen und neue Erkenntnisse

Zum Auf­takt in die­sem Jahr besuch­ten ukrai­ni­sche Geflüch­te­te, die in Buch­holz die Berufs­bil­den­de Schu­le besu­chen, am 20. Juni das „Grenz­hus Schlags­dorf. Infor­ma­ti­ons­zen­trum inner­deut­sche Gren­ze“. Es ist die größ­te und wich­tigs­te musea­le Ein­rich­tung zur Erin­ne­rung an die inner­deut­sche Gren­ze in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Weil die Pro­jekt­ta­ge nicht nur aus einem Work­shop, son­dern auch immer aus dem Besuch eines his­to­ri­schen Ortes bestehen, bot sich das Grenz­hus als Anknüp­fungs­punkt für eine Aus­ein­an­der­set­zung mit der Geschich­te der deut­schen Tei­lung und Wie­der­ver­ei­ni­gung gera­de­zu an.

Der Pro­jekt­tag star­te­te mit einem Work­shop zur Geschich­te der DDR und damit ver­bun­den zur Rele­vanz demo­kra­ti­scher Grund­rech­te in der heu­ti­gen Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Vie­le Teil­neh­men­de zeig­ten sich im Gespräch mit unse­rer Refe­ren­tin Chris­ti­na Hei­duck über­rascht über die strik­te Grenz­si­che­rung der DDR und die Ein­schrän­kung grund­le­gen­der Rech­te wie der unge­hin­der­ten Aus­übung einer Reli­gi­on. Nach der Mit­tags­pau­se führ­te Lui­sa Tasch­ner vom Grenz­hus die Grup­pe durch die Aus­stel­lung und die Außen­an­la­ge des Muse­ums, wo die Siche­rung der inner­deut­schen Gren­ze gut nach­voll­zieh­bar war.

Eine Teil­neh­me­rin resü­mier­te: „Aus dem was wir gehört haben, kön­nen wir schlie­ßen, dass die Geschich­te Deutsch­lands vie­le trau­ri­ge und auch fröh­li­che Ereig­nis­se hat­te. Doch man­che wol­len nicht über ihre Ver­gan­gen­heit spre­chen, weil sie zu trau­rig ist oder den Men­schen pein­lich ist. Es tut weh, wenn man weiß, was die Men­schen durch­ge­macht haben. Die Opfer der tra­gi­schen Geschich­te waren gewöhn­li­che Men­schen. Das ist den Ukrai­nern bekannt. Schließ­lich hat die Ukrai­ne eine nicht weni­ger tra­gi­sche Ver­gan­gen­heit und lei­der auch Gegen­wart. Ich träu­me davon, dass die Zeit kommt, in der Kin­der nicht mehr wis­sen, was Krieg ist. Ich hof­fe, dass die Zeit kom­men wird, in der es bei his­to­ri­schen Geschich­ten des Lan­des um Wohl­stand und Erhe­bung geht, nicht mehr um Leid, Kampf oder Trauer.“