„Wie viel kostet ein Mensch?“

„Wie viel kostet ein Mensch?“

Der ers­te Pro­jekt­tag bot den jun­gen Geflüch­te­ten einen span­nen­den Ein­blick in die deut­sche Geschich­te im Zeit­raum von 1945 bis 1990. Neben einem Sys­tem­ver­gleich zwi­schen Demo­kra­tie und Dik­ta­tur sowie einem kur­zen Ein­blick in die Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik, stand die Geschich­te der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Repu­blik im Vor­der­grund. In Vor­be­rei­tung auf den fol­gen­den Exkur­si­ons­tag the­ma­ti­sier­te der Work­shop, durch­ge­führt von unse­rer Refe­ren­tin Lisa Bei­sel, tie­fer­ge­hend die Bedeu­tung von Men­schen- und Bür­ger­rech­ten und ein­her­ge­hend Frei­hei­ten in einem demo­kra­ti­schen Staat. Der zwei­te Pro­jekt­tag fand im Men­schen­rechts­zen­trum Cott­bus e. V. statt. Das Men­schen­rechts­zen­trum befin­det sich in den Räum­lich­kei­ten des ehe­ma­li­gen „König­li­chen Zen­tral­ge­fäng­nis­ses Cott­bus“. Der Besuch begann mit einer kur­zen Vor­stel­lungs­run­de, unter Lei­tung der stell­ver­tre­ten­den Vor­sit­zen­den des Men­schen­rechts­zen­trums Cott­bus e. V. Syl­via Wäh­ling. Anschlie­ßend umriss Syl­via Wäh­ling kurz die Geschich­te des Gefäng­nis­ses zur Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus und der DDR. Sie schaff­te wei­ter­hin einen Rück­be­zug zu den am Vor­tag the­ma­ti­sier­ten Frei­hei­ten eines demo­kra­ti­schen Staa­tes (Mei­nungs­frei­heit, Ver­samm­lungs­frei­heit, Pres­se­frei­heit, etc.) und zog eine Ver­bin­dung zwi­schen Hand­lun­gen, die in der DDR als auch in den Her­kunfts­län­dern der jun­gen Geflüch­te­ten nicht mög­lich waren und immer noch nicht sind. Der anschlie­ßen­de Rund­gang führ­te die Jugend­li­chen durch das ehe­ma­li­ge Gefäng­nis­ge­bäu­de, den Kel­ler und über das Außen­ge­län­de. Begeis­tert von der Auf­be­rei­tung der ein­drucks­vol­len Aus­stel­lung und dem impo­san­ten Gebäu­de, waren die Jugend­li­chen kaum los­zu­rei­ßen von den zahl­rei­chen Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­den. Im „Raum der Men­schen­rech­te“, ein schwarzan­ge­stri­che­ner Raum, den­noch hell und freund­lich, ver­ziert mit zahl­rei­chen Phra­sen, wel­che die Frei­heits­ge­dan­ken eines jeden Men­schen auf­grei­fen, soll­ten die Jugend­li­chen abschlie­ßend jene Frei­heits­rech­te raus­su­chen, wel­che für sie die größ­te Bedeu­tung haben. In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on führ­ten die jun­gen Geflüch­te­ten aus­führ­lich aus, wel­che Bedeu­tung die­se Sät­ze für sie haben. „Ich darf auch Nein sagen“, „Wie viel kos­tet ein Mensch?“ oder „Ob ich Sol­dat wer­de, ent­schei­de nur ich selbst!“ – Nur eine klei­ne Aus­wahl an Phra­sen, wel­che die Rech­te eines Men­schen ver­deut­li­chen und bestärken.