Berliner Mauer an der Bernauer Straße

Berliner Mauer an der Bernauer Straße

Bei unse­rem Work­shop mit jun­gen Geflüch­te­ten in Ber­lin bil­de­te die Fra­ge nach den Plä­nen der vier Sie­ger­mäch­te, nach errun­ge­nem Sieg über Deutsch­land, den Aus­gangs­punkt. Gemein­sam tauch­te unse­re Refe­ren­tin Lisa Bei­sel mit den Teil­neh­men­den in die Geschich­te nach 1945 ein und skiz­zier­te anschau­lich die Ent­wick­lung der bei­den deut­schen Staa­ten, ins­be­son­de­re der Grenz­ver­lauf und ‑auf­bau. Nach einem kur­zen Ein­blick in die Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik stand die Geschich­te der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Repu­blik im Vor­der­grund. Der Work­shop ende­te mit einem auf­re­gen­den Quiz, in dem in zehn Fra­gen die Eck­pfei­ler der Geschich­te der DDR wie­der­holt wurden. 

Der Mau­er­bau in der Nacht auf den 13. August 1961 über­rasch­te die Bevöl­ke­rung, vie­le Jah­re hat­te die Gren­ze kei­nen Ein­fluss auf das täg­li­che Leben, dann konn­te man nicht mehr zur Arbeit gehen oder Freun­de und die eige­ne Fami­lie sehen. Die Mau­er wuchs mit den Jah­ren, zuletzt war es qua­si unmög­lich sie zu über­win­den. Die ein­zel­nen Berei­che der Grenz­an­la­ge sind in der Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er an der Ber­nau­er Stra­ße sicht­bar auf dem Boden mar­kiert und in einem abge­sperr­ten Bereich noch ori­gi­nal­treu vor­han­den. Dafür muss­ten Häu­ser wei­chen, ein Fried­hof wur­de umge­legt und zuletzt noch eine Kir­che abge­ris­sen, die zuvor als Wach­turm dien­te. Nach aktu­el­lem Stand gab es 141 Mau­er­op­fer, auch Men­schen, die nicht die Absicht hat­ten zu flie­hen, wie zum Bei­spiel spie­len­de Kin­der. Doch es gab auch erfolg­rei­che Flucht­ge­schich­ten wie die von Frie­da Schul­ze, die als 80-Jäh­ri­ge aus ihrem Fens­ter in den Wes­ten sprang. Die Füh­rung über den Gedenk­ort zeig­te viel­fäl­ti­ge Aspek­te deut­scher Geschich­te, die sich ent­lang der Mau­er ereignete.